Cranio-mandibuläre Dysfunktion
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CMD Therapie

CMD Therapie

Ein Behandler allein genügt für die Therapie der CMD meist nicht.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Orthopäden und anderen Fachärzten, Physiotherapeuten, Osteopathen usw. ist wünschenswert und notwendig.

Basistherapie ist die zahnärztliche Behandlung:
Sie soll das harmonische Zusammenspiel der Körper- und Mundstatik wiederherstellen.

Bevor irreversible Maßnahmen (wie z.B. Einschleifen oder neuer Zahnersatz) durchgeführt werden, soll eine biodynamische Funktionsschiene eingesetzt werden.
Diese – meist im Unterkiefer einzusetzende Schiene - ist herausnehmbar und gleicht die Differenz zwischen der muskelgewünschten und der zahnerzwungenen Unterkieferlage aus.
Sie sollte i.d.R. stets eine Aufbiss-Schiene in der myozentrischen und nicht in einer habituellen
oder behandlerdeterminierten Bisslage sein.

Unterschiede sind am besten durch die folgenden Bilder zu verstehen:


Modellansicht: Rechte Seite in „habitueller Bisslage“
mit maximalem Zahnkontakt

Modellansicht: Rechte Seite in „myozentrischer Bisslage“
(so erstreben die Kaumuskeln die Kieferlage)

Modellansicht: Linke Seite in „habitueller Bisslage“
mit maximalem Zahnkontakt

Modellansicht: Linke Seite in „myozentrischer Bisslage“
(so erstreben die Kaumuskeln die Kieferlage)
Anhand der Bilder kann man erkennen, dass nach dem ersten Zahnkontakt beim Schließen des Mundes die Muskeln wegen der Zahnstellung den Unterkiefer in eine andere Lage als die von ihnen angestrebte Lage bringen müssen.

Mit einer Schiene in der myozentrischen Position wird der natürliche Biss wieder erreicht.
Dadurch wird eine gleichmäßige Belastung der Muskulatur bewirkt, und die durch Fehlbelastung verkrampfte und verkürzte Muskulatur kann sich wieder erholen.

Da die Kiefermuskeln mit den Nackenmuskeln und diese mit den Rückenmuskeln verschaltet sind, wirkt sich die Schiene auch auf die Körperstatik aus. Jetzt kann sich Physiotherapie erstmals dauerhaft positiv auswirken, denn die Muskulatur ist nicht mehr den pathologischen Zwängen wie zuvor ausgesetzt.
Die Körperstatik sollte jetzt mit einem CMD-erfahrenen Orthopäden abgestimmt werden. Nur wenn die Schiene auch die Körperstatik positiv beeinflusst, werden sich die Beschwerden verbessern oder sogar völlig verschwinden.

Eine gute Schiene bessert rasch das Befinden und führt nach 3-6 Wochen des Tragens nicht zu einem Rückfall in den früheren Zustand.

2-4 Monate nach Behandlungsbeginn ist meist ein Nachregistrieren der Bisslage sinnvoll. Dieses Nachmessen ist jetzt möglichst mit dem Physiotherapeuten abzustimmen, um eine optimale Bissregistrierung zu erhalten.

Erst nach Sicherstellung einer Besserung dürfen in der Regel akute Ursachen einer CMD, wie zu hohe Kronen oder Füllungen sowie gekippte Zähne, durch Korrekturen der Zahnoberflächen (Einschleifen) beseitigt werden.

Siehe auch www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/... (pdf-Dokument)


Darüber hinaus gibt es mehrere unterstützende Methoden, das Schmerzempfinden zu verringern:
Wärme- und Kältetherapien, osteopathische Maßnahmen, Akupunktur, Pflanzenheilkunde und Entspannungstechniken
können zum Therapieerfolg beitragen und/oder ihn beschleunigen.

Die Wahl der Methode wird auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Beschwerden abgestimmt.

Weitergehende Informationen über Behandungsmöglichkeiten erhalten Sie auch hier: www.ein-zahnarzt.de